Ostern

Hast du Angst im Dunkeln? Eigentlich würde ich diese Frage mit Nein beantworten. Aber irgendwie sieht nachts doch vieles anders aus. Wenn ich allein an einem Ort bin, den ich nicht 100%ig kenne, dann kann mir schon mal etwas mulmig werden. Ich erinnere mich gut daran, wie ich nachts allein mit dem Fahrrad durch einen Wald gefahren bin. Auch wenn ich den Weg schon mehrfach gefahren bin und einigermaßen wusste, wo ich bin, so sah doch irgendwie alles anders aus. Gefühlt brauchte ich für die Strecke viel länger als sonst, und die Angst, dass ich mich verfahren habe, stieg mit der Zeit. Umso beruhigter war ich, als ich zwischen den Bäumen ein Licht gesehen habe. Eine Straßenlaterne, die mir Orientierung gab. Ich wusste nun wieder, wo ich war und wie ich aus dem dunklen Wald herauskomme.

Wenn wir in der Osternacht die Osterkerze in die dunkle Kirche tragen, dann ist das vielleicht mit der Straßenlaterne vergleichbar. Wir singen „Lumen Christi“ – Christus ist das Licht. Er ist der, der uns in der Dunkelheit Orientierung geben will. Er ist unser Wegweiser in der Dunkelheit. Er gibt uns Zuversicht und Hoffnung. An Ostern soll uns das die Kerze vor Augen führen.

Aber was ist eigentlich die Dunkelheit? Bestimmt gibt mir der Glaube an Gott Sicherheit und Hoffnung, während ich durch den dunklen Wald meinem Weg gehe oder fahre. Die Dunkelheit kann aber auch metaphorisch verstanden werden. Jeder hat hier bestimmt seine eigenen Dunkelheiten. Ganz individuelle Situationen in denen wir Halt und Orientierung brauchen. Vielleicht ist es der Glauben, vielleicht aber auch eine private oder berufliche Entscheidung. Bin ich eigentlich auf dem richtigen Weg? Mache ich gerade Fehler? Es können aber auch Ereignisse sein, die über uns hereinbrechen und uns orientierungslos zurücklassen. Vielleicht kann auch hier die Kerze Kraft geben und einen Weg zeigen.

Gerade auch durch die Pandemie stellen sich viele Fragen. Dinge, die wichtige Bestandteile unseres Lebens waren gehen nun nicht mehr. Das eine oder das andere vermissen wir. Für mich sind die Tageseinsätze in Ravensbrück sicherlich ein Kompromiss, um mich dort trotz Corona zu engagieren. Aber der gemeinsame Abend nach der Arbeit fehlt mir schon. Das Gesellige ist irgendwie verloren gegangen. Vielleicht kann mir hier die Kerze ein Lichtschein am Ende des Tunnels sein.

Wenn ich an diesem Ostern meine Kerze aus dem Kar-Paket nehme, dann werde ich mir überlegen, wofür ich Orientierung brauche. Vielleicht nehme ich auch andere Menschen mit in meine Gedanken und möchte auch ihnen einen Wegweiser mitgeben. Vielleicht schaffe ich es sogar selbst an sie die Orientierung von Ostern weiterzugeben. Zünden wir also die Kerze an, in der Hoffnung, dass sich das Exsultet (Osterlob) erfüllt:

Frohlocket, ihr Chöre der Engel,
frohlocket, ihr himmlischen Scharen,
lasset die Posaune erschallen,
preiset den Sieger, den erhabenen König!

Lobsinge, du Erde, überstrahlt vom Glanz aus der Höhe!
Licht des großen Königs umleuchtet dich.
Siehe, geschwunden ist allerorten das Dunkel.

Wir wünschen euch frohe und gesegnete Ostern!

Sascha Rösler

Diözesaner Arbeitskreis

Karfreitag

Während einer Versammlung unseres Verbandes erzählte der damalige Geschäftsführer, kurz nach der Eröffnung des Kolping Ferienlandes Salem an der Mecklenburgischen Seenplatte, folgende Begebenheit: Zur Eröffnung der Familienferienstätte wurden die Bewohner des Ortes Salem und der umliegenden Dörfer eingeladen. Als die Kapelle des Hauses besichtigt wurde, fragten einige Gäste: „Warum steht hier ein Pluszeichen auf dem Tisch?“

Zum Glück ist für uns Christen das Kreuz mehr als nur ein Pluszeichen! Es ist das Symbol, welches wie kein anderes, unseren christlichen Glauben geprägt hat. Auf und in jeder Kirche finden wir Kreuze. Viele Menschen tragen das Kreuz auch als Anhänger um ihren Hals oder haben es in der Wohnung zu hängen. Wir als Christen verbinden auch eine Vielzahl von Wörtern mit dem Kreuz:

Kreuzzeichen, Kreuzweg, Kreuzverehrung und Kreuzerhöhung, Kreuzesnachfolge, Kreuzrelique und Kreuzeslast.

Einige Heilige der Kirche, wie Johannes vom Kreuz (1542-1591; bürgerlich Juan de Yepes), wählten das Kreuz als ihren Ordensnamen aus.

Besonders rückt das Kreuz in den Mittelpunkt an Karfreitag. An diesem Tag erinnern wir an das Leiden Jesu Christi, seine Kreuzigung und seinen Tod am Kreuz.

Über den Kreuzweg, die Kreuzigung und den Kreuzestod Jesu Christi haben sich unzählige Theologen seit Jahrtausenden den Kopf zerbrochen. Jede Station von Jesus auf dem Leidensweg bis zu seinen letzten Worten am Kreuz wurde interpretiert und gedeutet. Trotzdem ist der Kreuzestod weiterhin ein Geheimnis des Glaubens geblieben. Immer wieder eröffnen sich neue Aspekte in der Betrachtung und der Bedeutung des Kreuzes bis hin zu der Frage: Was bedeutet der Tod Jesu Christi am Kreuz für mich ganz persönlich?

Im apostolischen Glaubensbekenntnis heißt es: „…gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes…“ Die volle Wucht der Bedeutung dieser Glaubenssätze wird aber erst in der nächsten Zeile auf den Höhepunkt getrieben: „…am dritten Tage auferstanden von den Toten…“

Jesus hat durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung den Tod und die Sünde besiegt. Das ist das Wesentliche, eine der Kernsätze unserer Religion. Wenn wir an diese Tatsache nicht wenigstens minimal Glauben, dann hat das Christentum als Religion keine Bedeutung mehr, weil sie keinen Trost mehr spenden kann.

Nach Umfragen der letzten Jahre glaubt in unserem Land nur jede Dritte daran, dass Jesus am Kreuz gestorben und von den Toten auferstanden ist.

Unsere Aufgabe als Christen ist es zu verkünden, dass das Kreuz mehr als nur ein Pluszeichen ist. Es ist das Symbol unserer Hoffnung, ja unser Befreiungszeichen.

Wir sollten keine Angst haben, den Menschen, die daran nicht glauben, von dieser frohen Botschaft zu erzählen. Das ist unser Auftrag als Christen.

Adalbert Jurasch

Diözesanvorsitzender

Gründonnerstag

Der heutige hohe Donnerstag, erinnert an das letzte Abendmahl Jesu, alle seine Jünger saßen mit ihm am Tisch und teilten Brot und Wein, wie in einer Familie. Jesu wusch seinen Jüngern, die Füße und wollte sie „rein“ machen, eine Tat, welche Jesus Liebe zu uns, als seine Freunde, bestärkte. So gab Jesus am Ende dieses Abends uns noch ein neues Gebot: „Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt ihr auch einander lieben.“ (Joh, 13, 34)

Doch wie können wir lieben?

Was ist Liebe, in einer Welt, wo Hass, Gewalt, Diskriminierung und Rassismus noch so eine große Rolle spielen?

In vielen Geschichten der Bibel lesen wir von Menschen, die die Erfahrung von Ausgrenzung gemacht haben. Jesus ist ihnen trotzdem stets in Liebe begegnet, hat gar seine Heilshandlungen an ihnen vollbracht. Er hat auch diesen Menschen vergeben.

Das ist unsere Zusage, dass wir Gottes geliebte Kinder sind und das auch er uns vergibt. So wie er es an diesen Stellen in der Bibel vorgelebt hat, so sollen auch wir einander lieben und vergeben.

In Zeiten der Corona Pandemie können wir nicht physisch Brot und Wein teilen, auch der Besuch eines Gottesdienstes ist nicht jedem möglich. In diesem Paket erhaltet ihr heute das Kloster Knusperbrot aus dem Kloster Alexanderdorf. Gedenkt damit heute Abend dem letzten Abendmahl.

Bleibt gesund und bis ganz bald

Sophie Dziaszyk
Diözesaner Arbeitskreis

Sommerworkcamp 2019 in der Gedenkstätte Ravensbrück

Das Engagement in Ravensbrück ging weiter. Das zweite Workcamp in diesem Jahr fand vom 30.08. – 01.09. statt. 32 Menschen jeden Alters haben sich auf den Weg nach Ravensbrück gemacht und waren je nach ihren Möglichkeiten fleißig am Werk.

Wir starteten am Freitag mit dem inhaltlichen Einstieg. Es kam der Pastor aus Fürstenberg. Mit ihm diskutierten wir über das Thema Schutzhaft. Uns wurde das Schicksal einer Betroffenen mit Hilfe ihres selbstverfassten Lebenslaufes eindrucksvoll nahegebracht.

Am Samstag ging es dann, nach dem Morgenimpuls, auf dem Gelände und im Archiv los. Im Archiv wurden viele Texte in Sütterlin gelesen und übersetzt. Auf dem Gelände wurden Müll und Schutt gesammelt, sowie der Bauzaun von Bewuchs befreit. Das ist nötig, da das Südgelände ab dem 27. Januar 2020 für Öffentlichkeit freigegeben wird. Schon jetzt sind auf dem Gelände Wege und Zäune angelegt.

Trotz 34 Grad bei praller Sonne wurde viel geschafft. Der Tag klang nach einer kühlen Dusche, mit einem Gottesdienst und gemeinsamen Grillen gemütlich aus. Der Gottesdienst war die Prämiere für unseren Geistlichen Leiter Daniel.

Am Sonntag arbeiteten wir mit einer kleinen Gruppe im Archiv und Gelände weiter. Dabei konnte die Aufräumaktion auf dem Gelände abgeschlossen werden. Die verbleibende Zeit wurde für das Freischneiden alter Fundamente genutzt. Mit der Abschlussreflexion nach dem Mittagessen endete das Workcamp.

Ein herzliches Dankeschön geht an Sebastian Rybot, der mit Hilfe von Thomas und Gabi Kloss wieder alles sehr gut vorbereitet hat. Vielen Dank auch an unseren neuen geistlichen Leiter Daniel Buchholz für den sehr schönen Gottesdienst und die geistlichen Impulse.

Im nächsten Jahr findet das Frühjahrsworkcamp vom 27.03.20 bis zum 29.03.20 statt. Vom 10.09. bis zum 13.09. wollen wir unser 25-Jähriges Engagement in Ravensbrück feiern.

Text: Sophie Dziaszyk

Adventskalender der Kolpingjugend

In der Zeit vom 01. bis zum 24. Dezember versenden wir täglich einen kurzen Impuls zur Adventszeit. Diese wurden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Kolpingjugend Berlin geschrieben.
Gönnt euch diesen Moment der Ruhe in der hektischen „Vorweihnachtszeit“ und besinnt euch auf den eigentlichen Sinn des Adventes und von Weihnachten, denn im Advent steckt mehr als Schokolade.

Diese Angebot ist kostenlos und unverbindlich. Einfach eine Mail schreiben und ihr erhaltet automatisch die Impulse.

Wir freuen uns auf viele Leser_innen des Adventskalender!

Mit vielen Grüßen wünsche ich euch eine besinnliche Adventszeit 🙂