Gründonnerstag 2023

Was macht mich als Christ aus? Was unterscheidet mich von Menschen, die Gott nicht kennen, mit der Kirche nichts „am Hut“ haben wollen oder bewusst die Frage nach der Existenz eines liebenden Gottes für sich selbst negativ beantwortet haben? Menschen, die aber trotzdem von sich ehrlich behaupten, ein erfüllendes Leben zu führen? An keinem anderen Tag im Jahr ist die Antwort auf diese Frage so sehr in der Liturgie der Kirche zu finden, wie am Gründonnerstag. In vielen Gemeinden werden an diesem Tag vom Priester ausgewählten Kindern, Frauen und Männern die Füße gewaschen, als Zeichen der dienenden Kirche, so wie Jesus es uns vorgelebt hat. In der Eucharistiefeier wird, so wie in keinem anderen Gottesdienst, das Geschehen beim letzten Abendmahl präsent. Und am Abend sind wir eingeladen, wach zu bleiben, zu beten, so wie Jesus es in der Nacht seiner Verhaftung mit seinen Jüngern getan hat – auch wenn diese mehrmals dabei eingeschlafen sind.

Dieser Dreiklang – das Dienen, das Teilen und das Wachbleiben – macht den Gründonnerstag für mich persönlich zu einem ganz wichtigen Tag im Jahr. Denn er symbolisiert das, was mich als Christ ausmachen soll: meiner Umwelt dienen, gemeinsam das Brot brechen und nicht müde werden, aufmerksam zu bleiben – für Gott, für die anderen, für mich.

Markus Milke