5. Fastensonntag

Quelle Bild: www.Erzdioezese-wien.at

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

 

der 5. Fastensonntag ist geprägt von österlicher Hoffnung und Hinweis, die Macht des Todes ist gebrochen. Lazarus, ein Freund Jesu ist nach schwerer Krankheit gestorben. Vorher haben Lazarus Schwestern Maria und Marta die Bitte geäußert, Jesus möge schnell kommen, um den Bruder vor den irdischen Tod zu bewahren. Doch Jesus reagiert anders wie erwartet. Er lässt seinen Freund sterben. Für mich unverständlich, sich noch weit entfernt aufzuhalten. Nach seiner Ankunft im Ort Betanien äußerte eine der Schwestern: „Herr, wärest du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.“ Ich hätte wahrscheinlich härter reagiert und Jesus gefragt: Bist du verückt, deinen Freund steben zu lassen? Heute angesichts der Coronavirustoten werden viele Christen fragen: Warum lässt du so viel Sterben zu? Gerade in Italien an einem Tag 800 Verstorbene, umgekommen durch das Virus. Und wo bist du Gott, bist du da? Bist du ein Sadist, willst du nicht eingreifen? Höre doch unserere Gebete! Jesus antwortete auf den Vorwurf von Marta: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder der lebt und an mich glaubt, wir auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?“ Marta sagt dazu: „Ja, Herr ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“ Die Geschichte endet mit der Auferweckung des Lazarus: „Lazarus komm heraus!“ Und Lazarus kam heraus. Jesus wollte beweisen, ich bin der verheißene Gottessohn. Nur diese Hoffnung kann vielleicht helfen, Gott nicht als pervers anzusehen und den Tod der vielen Opfer als sinnlos anzusehen. Ich möchte mit einem Segensgebet schließe:

Gott, du Herr, gedenke derer, die um den Verlust ihrer Coronatoten trauern.

Helfe ihnen und stehe denen bei, die in Trauer sind mit der Hoffnung auf ewiges Leben.

Höre aber auch das Schreien der Vielen, die um ihr Leben kämpfen.

Segne alle, die helfen in den Krankenhäusern, Leben zu erhalten.

Segne auch die, die tagtäglich für uns da sind in den Supermärkten, Discountern und in den Einrichtungen, die wir notwendig brauchen.

Sei du ihnen Kraft, dass sie nicht aufgeben.

Vergiß uns nicht, die wir zu dir rufen. Amen.

 

Bleiben wir zu Hause, soweit es geht!

 

Thomas Markgraff-Kosch, Diakon und Präses der KF. St. Eduard