Palmsonntag

An den Anfang der Heiligen Woche möchte ich eine Textpassage aus der Bibel zitieren, die viele bestimmt schon einmal gehört haben.

Jesus sagt, mit dem Himmelreich sei es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säe. Obwohl es das kleinste von allen Samenkörnern sei, wachse es zu einem Baum heran, der alle anderen Gewächse überrage, und in dessen Zweige sich die Vögel des Himmels niederlassen könnten.“

Mit dem Palmsonntag beginnt die Heilige Woche. Jesus zog auf einem Esel in die Stadt Jerusalem ein, über eine Straße, an der rechts und links dicht gedrängt Menschen standen, die Kleidungsstücke und Palmenzweige auf die Straße legten. Das Bild hat für mich eine besondere Symbolik.

Zum einen steht der tragende Esel für die Gerechtigkeit und Demut von Jesus, der für uns am Kreuz gestorben ist, zum anderen zeigen die Menschen das Vertrauen auf Jesus und an den Glauben an einen gemeinsamen Weg.

Angelehnt an die Textstelle, steht der Palmenzweig für mich für das Senfkorn, das gesät wird. Am Anfang eines langen Weges, den auch wir jeden Tag aufs Neue gehen, steht der Samen, der im Fall des Palmenzweiges ein Symbol der Huldigung und des Sieges darstellt. Es ist schwierig sich immer wieder neu zu motivieren, den Weg im Glauben zu gehen und in besonders schweren Zeiten, wie der aktuellen, an diesem festzuhalten und die Kraft daraus zu ziehen.

Wie das Senfkorn das Licht der Sonne, das Wasser der Erde und viel Nährendes braucht, so benötigen auch wir den Austausch des Glaubens in der Gemeinschaft. Das Feiern der heiligen Eucharistie, das Singen in der Kirche, das gemeinsame Gebet.

In der kommenden Karwoche ist es Zeit, unsere Kraft zu bündeln, die Gemeinschaft trotz der Abstände zu stärken und uns auf das bevorstehende Osterfest vorzubereiten. Es ist Zeit auf unseren Glauben zu bauen und zu vertrauen und unser ganz persönliches Senfkorn zu pflanzen.

Sebastian Rybot

Diözesanleiter der Kolpingjugend DV Berlin