4. Advent

Liebe Leserinnen und Leser des digitalen Adventskalenders,

am 4. Adventssonntag haben wir den Text aus dem Matthäusevangelium 1, 18-24 gehört. Hier steht der heilige Josef im Mittelpunkt. Er will Maria verlassen wegen ihrer Schwangerschaft durch den Heiligen Geist, weil er nicht der rechtmäßige Vater des Kindes ist. Aber durch eine Engelserscheinung wird ihm mittgeteilt, Gottes Wille vollzieht sich in Maria durch das Wirken des Heiligen Geistes. Daraufhin nimmt Josef sie zur Frau. Er folgte der geoffenbarten Gottesbotschaft, in dem Josef gehorsam war. Indem er Gottes Befehl und auf sein Recht als Verlobter verzichtete, erweist sich Josef als „Gerechter“. So lässt er zu, der Gott „Immanuel“ (Mt 1,22) – „Gott mit uns“ bleibt nicht ohne irdischen Vater. Und Josef hilft damit, Gottes Gnade gegenwärtig unter den Menschen werden zu lassen. Das Angebot der Gnade (Gefallen, Gunst) in den Augen Gottes gilt also allen, die sich im Glauben auf den Weg machen. Ihnen noch segensreiche Adventstage bis zu Fest „Geburt unseres Herrn Jesus Christus“.

Ihr/Euer

Thomas Markgraff-Kosch, Präses der KF Tempelhof (Text und Bild)

17. Dezember

Heute zählen deine Gedanken! Deine Aufgabe: Nehme dir eine Kerze und eine Tasse Tee oder was du magst. Dann setze dich alleine und in Ruhe hin. Nur Du, die Kerze, das Getränk und das Sitzmöbel. Nehme dir 15 Minuten Zeit, um dich auf dich zu fokussieren und mit Gott zu sprechen? Ich danke dir Gott für… Ich bin besorgt Gott… Ich bitte dich Gott für… Ich bitte Dich Gott für mich…

Text: Daniel Buchholz, Geistlicher Leiter
Bild: Myriams Fotos, Pixabay In: Pfarrbriefservice

16. Dezember

Die zerrissene Kirche

Wir merken seit einiger Zeit deutlich, dass die römisch-katholische Kirche in unserer Diözese und in unserem Land vor einer Zerreißprobe steht. Auf der einen Seite stehen die liberalen Befürworter von Veränderungen und auf der anderen Seite die konservativen Bewahrer des Altbewährten:

Gestritten wird über die vergangenen und aktuellen Skandale und der Umgang mit ihnen, 

gestritten wird über die Einrichtung von Pastoralräumen,

gestritten wird über das Zölibat und die Rolle der Frau in der Kirche,

gestritten wird über den Umbau der Hedwigskathedrale, 

gestritten wird über den synodalen Weg!

Als Kolpingmitglied frage ich mich: Was für einen Ratschlag hätte er der Kirche auf diesen steinigen Weg gegeben? Vielleicht wären es genau diese Worte von ihm:

Soll das Volksleben kirchlicher werden, muß das kirchliche Leben volkstümlicher werden.“

Das gibt keine Harmonie, wenn der eine sich anstrengt, wie ein Engel zu singen, und der andere lärmt wie ein Brüllochs‘.“

Die wahre christliche Liebe muß auf’s neue die Welt erobern.“

Das waren für das kirchliche Leben gerade die schlechtesten Zeiten nicht wo sie betteln ging.“

Text und Bild: Adalbert Jurasch, Diözesanvorsitzender Kolpingwerk Berlin

Anmerkung: der Brüllochs ist ein ungeschnittener Ochse.

14. Dezember

Der Weg zur Krippe war für Maria und Josef eine Reise. Auf in eine andere Stadt. Bestimmt war die Reise nicht so angenehm, wie Reisen für uns heute ist. Reisen bedeutet auch, dass man abends nicht in seinem bequemen Bett liegt, wie ich im letzten Monat selber erfahren durfte. Trotzdem kommt man jeden Abend irgendwo an und findet ein Bett. Man ist an einem neuen Ort willkommen und findet vielleicht auch etwas Gesellschaft. Hoffentlich. Für Maria und Josef klappt es in der letzten Nacht dann nicht mehr, wie wir aus der Weihnachtsgeschichte wissen. Von daher ist die Geschichte auch eine Erinnerung daran, Reisenden Gemeinschaft und Unterkunft zu geben. Dies ist auch ein Kern unseres Verbands. Lassen wir Reisende auch bei uns willkommen sein.

Text: Sascha Rösler, Diözesaner Arbeitskreis

Bild: Peter Weidemann In: Pfarrbriefservice.de

13. Dezember

Lucia – der Name ist Programm. Übersetzt heiß er „die Leuchtende“. Die im Jahr 310 im süditalienischen Siracusa als Blutzeugin gestorbene Heilige wird besonders in Schweden verehrt. Hier, wo die dunkle Jahreszeit besonders dunkel ist, kommt „die Leuchtende“ gerade recht. Vor unserer heutigen Kalenderrechnung war der 13. Dezember die längste Nacht, der dunkelste Tag des Jahres. Der Dunkelheit und Finsternis mit all den Gefahren, Ängsten und Bedrohungen wurde die Lichtheilige entgegen gestellt. Da spielen Kerzen eine wichtige Rolle. Das ganz starke Bild: Ein Mädchen im weißen Gewand spielt die heilige Lucia. Sie bringt den Armen gute Gaben. Damit sie die Hände dafür frei hat, trägt sie einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf. Ihre Botschaft für uns in diesem Advent: Die Hilfe für die Notleidenden, bringt Licht in die Welt. Sie erinnert uns an das Wort der Heiligen Schrift: „Ihr seid das Licht der Welt.“ (Mt 5,14) An ihrem Gedenktag darf man in Schweden schon mal von den leckeren Weihnachtsplätzchen kosten. Bestimmt nicht nur da …

Text und Bild: Pfr. Lutz Nehk

12. Dezember

Unfreiheit und Freiheit;

Angst und Mut;

Hass und Liebe;

Desorientierung und Orientierung;

Krieg und Frieden;

Verzweiflung und Zuversicht

Schuld und Vergebung;

Unglauben und Glauben;

Tod und Auferstehung;

Bei der Geburt Jesu verkündeten die Engel: 

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.“ (Lk, 2,14)

Und als Erwachsener sagte uns Jesus: 

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh, 14,6)

Text und Bild: Adalbert Jurasch, Diözesanvorsitzender Kolpingwerk Berlin

11. Dezember

Der Adventskranz wurde 1839 von dem evangelisch-lutherischen TheologenJohann Hinrich Wichern eingeführt und etwa 1925 von der katholischen Kirche übernommen. Der „Wichernkranz“ hatte dabei vier große Kerzen für die Adventssonntage und kleine Kerzen für jeden Tag.

Am 1. Advent sah ich im WhatsApp Status eine Menge Adventskränze, gerade von Menschen, die der Kirche eher fernstehen. Im Discounter und überall finden wir heute Adventskränze. Auf einmal wünschen die Menschen kein schönes Wochenende, sondern einen schönen 1. Advent.

Wie schön wäre es, wenn all diese Menschen den wirklichen Sinn des Adventes kennen würden.

Gott, ich bitte dich heute für all die Menschen, die nicht wissen was der Advent bedeutet, schenke ihnen Licht für ihre Dunkelheit.

Text: Daniel Buchholz, Geistlicher Leiter
Bild: Stephan Wallocha

9. Dezember

Ich muss gar nicht hoch hinaufsteigen, wenn ich Dich treffen will. Du bist nicht da, wo die Luft für normale Menschen „dünn“ wird. Wo sich nur noch Spitzenkräfte tummeln. Und solche, die sich dafürhalten. Die Zahl derer, die es bis hierherschaffen, ist überschaubar. Die an der Spitze stehen, wollen, dass das auch so bleibt. Hier ist kein Platz für Gott. Er ist ganz unten. Bei den Absteigern und Aussteigern. Den Nobodys.

Schon seine Geburt war nichts für die Klatschspalten: Das Bett aus Stroh, Stallgeruch statt Babyöl, nicht die High Society gratuliert als Erstes. Weil Gott ganz unten ist, fängt er alle auf, die hier landen. Gut zu wissen!

© gott.net (http://gott.net) Illustratin C.Habicht; Text: Gunhild Aiyub